Exponat des Monats 08/2018
Im ⇨ Online-Museum wird jeden Monat ein Gegenstand aus dem ⇨ Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck vorgestellt.
„Mit der Sanitätsrakete in die Stratosphäre“
Ausgewählte Zeichnungen von Karl Kačičnik, 1921-1959
Das dienstliche und vor allem kameradschaftliche Leben innerhalb der Freiwilligen Rettung Innsbruck wurde jahrzehntelang begleitet von den Werken ihres künstlerisch begabten, ehemaligen Obmannes (1952-1964) Karl Kačičnik. Mehrere Dutzend seiner oft in Kohle, Kreide, aber auch Aquarelltechnik ausgeführten Arbeiten finden sich in einem historischen Kameradschaftsbuch, Hüttenbüchern der Mundinghütte und einer Faschingszeitung, die sich im Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck erhalten haben. Ein Portrait von Leo Stainer, eines der drei Gründerväter des Roten Kreuzes Innsbruck, hängt halböffentlich zugänglich im Vorraum eines Lehrsaales in der Rettungswache am Tivoli.
Die Arbeiten sind zwischen den späten 1910er- und den 1960er-Jahren entstanden. Ihre Sujets setzen sich in den meisten Fällen ironisierend bis hin zur Karikatur mit dem Kameradschaftswesen der Freiwilligen Rettungsgesellschaft Innsbruck auseinander. Aufhänger sind normalerweise anstehende Veranstaltungen der eher leichten Unterhaltung, wie sie im Gemeinschaftsleben von Freiwilligenorganisationen häufig anzutreffen sind: Tanzkränzchen, Kegelabende, Faschingskränzchen, Herrenabende etc. Werden die Themen ernst, so beziehen sie sich normalerweise auf Ehrungen, Totengedenken von Mitgliedern oder ähnliche Anlässe. Auch historische Ereignisse werden vereinzelt thematisiert. Immer wieder trifft man in den genannten Zusammenhängen auf symbolistische Darstellungen, wie Apotheosen des Typos des Samariters, wie Sanitäter altertümlich bezeichnet wurden, vielleicht des sich zur Hilfeleistung und Sorge um den Leidenden und somit zu einer höheren Moral aufschwingenden Menschen oder überhaupt sehr abstrakter Gegenstände, wie des Rettungswesens, deren zeittypischer Heroismus heutzutage mitunter auch als kitschig oder lächerlich empfunden werden mag. Die Formensprache nimmt oft Anleihen bei Jugendstil und Art déco, dass sich die Werke gerne an der jeweils zeitgenössischen Plakatkunst orientieren, ist kaum zu übersehen.
Im Folgenden eine Auswahl von Arbeiten von Karl Kačičnik aus den Jahren 1921 bis 1959:
Ernst Pavelka