Exponat des Monats 09/2022: Unterschied zwischen den Versionen

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Ältere Inventarlisten datieren den Piepser auf das Jahr 1981. Diese Datierung ist aus den Quellen weder beleg- noch widerlegbar. Belegbar für das Gerät mit der Tonrufnummer 12 921 ist allerdings eine Datierung vor Sommer 1982.<ref>AdFRI, FUNK: Helmut ''Tappeiner'', Liste der Meldeempfänger vom 06.09.1986. – In dieser Liste wird ein Meldeempfänger als im Sommer 1982 neu hinzugekommen beschrieben, was impliziert, dass es bereits vor dem Sommer 1982 Meldeempfänger bei der [https://www.roteskreuz-innsbruck.at ''Freiwilligen Rettung Innsbruck''] gegeben hatte. Unter ihnen der ''Telefunken''-Piepser 12 921.</ref> Der Heimzusatz, mit dessen Hilfe der Pager aufgeladen und mit zusätzlicher Antenne versehen im stationären Betrieb eingesetzt werden konnte, gehörte eigentlich zum Meldeempfänger mit der Tonrufnummer 12 929 D, der gemeinsam mit fünf anderen Piepsern erst 1986 angekauft worden war. Im September 1986 waren insgesamt 25 Geräte des Typs ''Telesignal'' der Varianten C und E in Betrieb.
Ältere Inventarlisten datieren den Piepser auf das Jahr 1981. Diese Datierung ist aus den Quellen weder beleg- noch widerlegbar. Belegbar für das Gerät mit der Tonrufnummer 12 921 ist allerdings eine Datierung vor Sommer 1982.<ref>AdFRI, FUNK: Helmut ''Tappeiner'', Liste der Meldeempfänger vom 06.09.1986. – In dieser Liste wird ein Meldeempfänger als im Sommer 1982 neu hinzugekommen beschrieben, was impliziert, dass es bereits vor dem Sommer 1982 Meldeempfänger bei der [https://www.roteskreuz-innsbruck.at ''Freiwilligen Rettung Innsbruck''] gegeben hatte. Unter ihnen der ''Telefunken''-Piepser 12 921.</ref> Der Heimzusatz, mit dessen Hilfe der Pager aufgeladen und mit zusätzlicher Antenne versehen im stationären Betrieb eingesetzt werden konnte, gehörte eigentlich zum Meldeempfänger mit der Tonrufnummer 12 929 D, der gemeinsam mit fünf anderen Piepsern erst 1986 angekauft worden war. Im September 1986 waren insgesamt 25 Geräte des Typs ''Telesignal'' der Varianten C und E in Betrieb.
Die Funkmeldeempfänger ''Telesignal C & E'', die auch auf einem 160-MHz-Frequenzband betrieben werden konnten, kamen bei der [https://www.roteskreuz-innsbruck.at ''Freiwilligen Rettung Innsbruck''] auf dem einzigen verfügbaren Kanal mit 77.225 MHz im 80-MHz-Bereich auf 4-Meter-Band zum Einsatz. Es handelte sich dabei um die klassische, seit Beginn des Sprechfunks im Jahre 1956 verwendete Funkfrequenz der [https://www.roteskreuz-innsbruck.at ''Freiwilligen Rettung Innsbruck'']]. Auf den beim [https://www.roteskreuz-innsbruck.at ''Roten Kreuz Innsbruck'']] damals in Betrieb stehenden Handfunkgeräten standen bereits bis zu fünf verschiedene Frequenzen zur Verfügung, auf einem der Fahrzeugfunkgeräte sogar zehn.


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<sup>Funkmeldeempfänger ''AEG-Telefunken Telesignal C'' (1981) mit Heimzusatz (1986). – Funkmeldeempfänger: 51,6 x 19 x 110 mm. – [[Das Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck|''Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck'']].</sup>
<sup>Funkmeldeempfänger ''AEG-Telefunken Telesignal C'' (1981) mit Heimzusatz (1986). – Funkmeldeempfänger: 51,6 x 19 x 110 mm. – [[Das Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck|''Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck'']].</sup>
<br/>Rechts vom Einschubschacht für den Funkmelder die Löschtaste, links eine gelbe Ladeskontrollleuchte und eine rote Anrufleuchte. War der Meldeempfänger in den Heimzusatz eingeschoben, wurde die NiCd-Batterie automatisch geladen.]]
<br/>Rechts vom Einschubschacht für den Funkmelder die Löschtaste, links eine gelbe Ladeskontrollleuchte und eine rote Anrufleuchte. War der Meldeempfänger in den Heimzusatz eingeschoben, wurde die NiCd-Batterie automatisch geladen.]]
Die Funkmeldeempfänger ''Telesignal C & E'', die auch auf einem 160-MHz-Frequenzband betrieben werden konnten, kamen bei der [https://www.roteskreuz-innsbruck.at ''Freiwilligen Rettung Innsbruck''] auf dem einzigen verfügbaren Kanal mit 77.225 MHz im 80-MHz-Bereich auf 4-Meter-Band zum Einsatz. Es handelte sich dabei um die klassische, seit Beginn des Sprechfunks im Jahre 1956 verwendete Funkfrequenz der [https://www.roteskreuz-innsbruck.at ''Freiwilligen Rettung Innsbruck'']]. Auf den beim [https://www.roteskreuz-innsbruck.at ''Roten Kreuz Innsbruck'']] damals in Betrieb stehenden Handfunkgeräten standen bereits bis zu fünf verschiedene Frequenzen zur Verfügung, auf einem der Fahrzeugfunkgeräte sogar zehn.


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Version vom 21. September 2022, 23:20 Uhr

Funkmeldeempfänger Telesignal C mit Heimzusatz / Telefunken, 1981

Beim Telesignal C handelt es sich um einen seit 1978 von der Fa.AEG-Telefunken hergestellten UKW-Funkmeldeempfänger. Funkmeldeempfänger, auch „Pager“ (angeblich aus der Hotelsprache von „Page“ herkommend) oder „Piepser“ genannt, dienen in den verschiedensten Einsatzbereichen, insbesondere aber bei Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, der selektiven Alarmierung von einzelnen Personen oder Gruppen von Personen (Gruppenruf) durch die Abgabe verschiedener Tonfolgen und häufig einer optionalen Sprechdurchsage, wie sie auch beim Telesignal C möglich war, oder Textanzeige. Beim vorliegenden Gerät handelt es sich um einen der beiden ältesten Pager, die sich im Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck erhalten haben.

Ältere Inventarlisten datieren den Piepser auf das Jahr 1981. Diese Datierung ist aus den Quellen weder beleg- noch widerlegbar. Belegbar für das Gerät mit der Tonrufnummer 12 921 ist allerdings eine Datierung vor Sommer 1982.[1] Der Heimzusatz, mit dessen Hilfe der Pager aufgeladen und mit zusätzlicher Antenne versehen im stationären Betrieb eingesetzt werden konnte, gehörte eigentlich zum Meldeempfänger mit der Tonrufnummer 12 929 D, der gemeinsam mit fünf anderen Piepsern erst 1986 angekauft worden war. Im September 1986 waren insgesamt 25 Geräte des Typs Telesignal der Varianten C und E in Betrieb.

Die Funkmeldeempfänger Telesignal C & E, die auch auf einem 160-MHz-Frequenzband betrieben werden konnten, kamen bei der Freiwilligen Rettung Innsbruck auf dem einzigen verfügbaren Kanal mit 77.225 MHz im 80-MHz-Bereich auf 4-Meter-Band zum Einsatz. Es handelte sich dabei um die klassische, seit Beginn des Sprechfunks im Jahre 1956 verwendete Funkfrequenz der Freiwilligen Rettung Innsbruck]. Auf den beim Roten Kreuz Innsbruck] damals in Betrieb stehenden Handfunkgeräten standen bereits bis zu fünf verschiedene Frequenzen zur Verfügung, auf einem der Fahrzeugfunkgeräte sogar zehn.

Funkmeldeempfänger AEG-Telefunken Telesignal C (1981) im Heimzusatz (1986). – Funkmeldeempfänger: 51,6 x 19 x 110 mm. – Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck.
An der Oberseite des Gerätes finden sich die Schallaustrittsöffnungen, eine Signalisierungslampe sowie der Bedienschalter mit drei Stellungen: Ein, Aus, Lautsprecher geöffnet. „Nach Empfang und Auswertung des zutreffenden Selektivrufes ertönt etwa 5 Sekunden lang ein rhythmischer Weckton und die Sprachdurchsage ist automatisch hörbar. Während der ganzen Alarmierungs- und Durchsagephase blinkt die Signalisierungslampe. Nach Beendigung der Durchsage wird durch Drücken des Bedienungsschalters oder automatisch 30 Sekunden nach Wegfall des HF-Trägers der Auswerter zurückgesetzt, ferner werden Lautsprecher und Alarmierungslampe abgeschaltet. Der Empfänger ist danach für einen neuen Anruf bereit.“ [2]
Funkmeldeempfänger AEG-Telefunken Telesignal C (1981) mit Heimzusatz (1986). – Funkmeldeempfänger: 51,6 x 19 x 110 mm. – Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck.
Rechts vom Einschubschacht für den Funkmelder die Löschtaste, links eine gelbe Ladeskontrollleuchte und eine rote Anrufleuchte. War der Meldeempfänger in den Heimzusatz eingeschoben, wurde die NiCd-Batterie automatisch geladen.
Funkmeldeempfänger AEG-Telefunken Telesignal C (1981) mit Heimzusatz (1986), Rückseite. – Funkmeldeempfänger: 51,6 x 19 x 110 mm. – Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck.
An der TNC-HF-Buchse auf der linken Seite des Heimzusatzes konnte eine Zusatzantenne befestigt werden, um die Empfangsqualität zu verbessern. Für die von der Freiwilligen Rettung Innsbruck wäre eine Antennenlänge von 75 cm erforderlich gewesen. Eine entsprechende Antenne hat sich im Archiv leider nicht erhalten. Die Klinkenbuchse rechts ermöglichte den Anschluss eines Außenlautsprechers mit einer Leistung von 2 Watt oder eines zusätzlichen Alarmgerätes.

Ersten Piepser bei der Freiwilligen Rettung Innsbruck

Zuverlässige Zeitzeugen berichten, dass Pager beim Roten Kreuz Innsbruck erstmals bei der Ambulanz für die Olympischen Winterspiele 1976 von Führungskräften eingesetzt worden wären. Dabei hätte es sich um orange Geräte gehandelt, die ähnlich wie der vorliegende Telesignal C ausgesehen haben dürften und bei denen es sich möglicherweise um eine Vorgängergeneration des Telefunken-Meldeempfänger vom Typ Telesignal C gehandelt hatte. Zweck war, die Abteilungskommandanten bei außergewöhnlichen Ereignissen möglichst rasch zu alarmieren, sodass diese ihre Dienstgruppen aktivieren konnten. Es gibt Hinweise, dass rund zwei Jahre später, im Jahre 1978, auf Anregung des beim Land Tirol für den Zivilschutz zuständigen Referenten, Dr. Wolfgang Rabensteiner, rund zwanzig Piepser um öS 6.000,–– angekauft worden sein könnten. Voraussetzung wäre allerdings die Installierung einer Sendeanlage auf der Seegrube um rund öS 120000,–– gewesen. Die Kosten wären zwischen Stadt Innsbruck und Land Tirol aufgeteilt worden.[3] Die Quellen schweigen zur Frage, ob das Vorhaben jemals realisiert worden ist. Wenn j a – wofür spricht, dass Piepser schon vor 1982 vorhanden gewesen waren[4] –, werden die Geräte wohl nur an Mitglieder des Katastrophenzuges ausgegeben worden sein.


Fußnoten

  1. AdFRI, FUNK: Helmut Tappeiner, Liste der Meldeempfänger vom 06.09.1986. – In dieser Liste wird ein Meldeempfänger als im Sommer 1982 neu hinzugekommen beschrieben, was impliziert, dass es bereits vor dem Sommer 1982 Meldeempfänger bei der Freiwilligen Rettung Innsbruck gegeben hatte. Unter ihnen der Telefunken-Piepser 12 921.
  2. AEG-TELEFUNKEN, Nachrichten- und Verkehrstechnik (Hg): Telesignal C, UKW-Meldeempfänger, 80 MHz oder 160 MHz (Geschäftsbereich Hochfrequenztechnik, Information Nr. 131.117.0). Ulm: Selbstverlag, o. J, o. pag.
  3. AdFRI, OERK-FRI-VLeit-GESA: Protokoll der Sitzung des Gesamtausschusses der Freiwilligen Rettung Innsbruck vom 07.12.1977, S. 2–3. – AdFRI, OERK-FRI-VLeit-GESA-DA: Protokoll der Sitzung des Dienstausschusses der Freiwilligen Rettung Innsbruck vom 02.11.1978, S. 7.
  4. AdFRI, FUNK: Helmut Tappeiner, Liste der Meldeempfänger vom 06.09.1986.

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Ernst Pavelka, 15.02.2022, 19.–20.02.2022. – Mit Dank an den ehemaligen Leiter der Hausnotrufzentrale des Roten Kreuzes Innsbruck, Martin Breiteneder, für ergänzende Hinweise.