Das Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck: Unterschied zwischen den Versionen

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Erfasst werden u. a. Umfang, Abmessungen, Art des Materials, Provenienz, Entstehung und Laufzeit, Besondere Merkmale und Aufschriften und – soweit bekannt oder recherchierbar – Bestandsgeschichte. Personen, Familien und Körperschaften werden als '''Normdatensätze''' erfasst, auf die die Beschreibungen der einzelnen Archivalien gemeinsam zugreifen können.
Erfasst werden u. a. Umfang, Abmessungen, Art des Materials, Provenienz, Entstehung und Laufzeit, Besondere Merkmale und Aufschriften und – soweit bekannt oder recherchierbar – Bestandsgeschichte. Personen, Familien und Körperschaften sowie Ortsangaben werden als '''Normdatensätze''' erfasst, auf die die Beschreibungen der einzelnen Archivalien gemeinsam zugreifen können.


Neben der Verzeichnung werden einigermaßen lückenlos '''digitale Reproduktionen''' der katalogisierten Einzelstücke angefertigt. Diese helfen nicht nur dabei, den Archivbestand zu identifizieren und dokumentieren, sondern können auch leicht an Dritte zum Zwecke der Recherche weitergegeben werden. Bei der Auswahl der Dateiformate wurde speziell auf '''Anforderungen der Langzeitarchivierung''' sowie eine möglichst '''den Originalen getreue Reproduktion''' des Archivgutes Rücksicht genommen. Je nach Art des Originalmaterials stehen auf Anfrage Dateien u. a. in den Formaten TIFF und PDF zur Verfügung.
Neben der Verzeichnung werden einigermaßen lückenlos '''digitale Reproduktionen''' der katalogisierten Einzelstücke angefertigt. Diese helfen nicht nur dabei, den Archivbestand zu identifizieren und dokumentieren, sondern können auch leicht an Dritte zum Zwecke der Recherche weitergegeben werden. Bei der Auswahl der Dateiformate wurde speziell auf '''Anforderungen der Langzeitarchivierung''' sowie eine möglichst '''den Originalen getreue Reproduktion''' des Archivgutes Rücksicht genommen. Je nach Art des Originalmaterials stehen auf Anfrage Dateien u. a. in den Formaten TIFF und PDF zur Verfügung.

Version vom 25. August 2016, 09:17 Uhr

Archivgeschichte

Seit etwas mehr als vierzig Jahren leistet sich die Freiwillige Rettung Innsbruck ein historisches Archiv. Bereits in den 1970er-Jahren hatte der damalige Schriftführer, spätere Dienstleiter Rudolf Stampfer begonnen, Gegenstände, Fotografien und schriftliche Dokumente, die aus dem Dienstbetrieb der Bezirksstelle Innsbruck Stadt des Österreichischen Roten Kreuzes unmittelbar erwachsen sind, lose zu sammeln. Ziel war damals weniger, das gesammelte Material zu sortieren, zu erfassen und systematisch zu erschließen, sondern es vor der Vernichtung und durch die Zeit hindurch zu bewahren.

Als betreute Einrichtung besteht das Archiv seit dem Jahre 1991. Im Herbst dieses Jahres wurde dem Archiv im Stöcklgebäude der ehemaligen Wache (1927-1970) der Freiwilligen Rettungsgesellschaft Innsbruck, wie die Freiwillige Rettung damals hieß, in der Wilhelm-Greil-Straße 23 ein etwa 21 m² großer Raum zur Verfügung gestellt. Dieser war ursprünglich Teil des Schlafzimmers für die Nachtdienstmannschaften gewesen.

In der Ausgabe IV/1991 der Mitgliederzeitung „Info Aktuell“ wurde die ehrenamtliche Stelle eines Betreuers für das Archiv ausgeschrieben. Es meldeten sich die Ehrenamtlichen Klaus Hollmann und Thomas Beck, denen die gedachte Tätigkeit daraufhin übertragen wurde. Mitte des Jahres 1992 wurden Regale angekauft, um den Archivraum für die Aufbewahrung von Archivalien zu adaptieren. Mit Hilfe eines von Thomas Beck privat zur Verfügung gestellten Computers wurde das Archivgut erstmals katalogisiert und somit auch zum ersten Mal ein Beitrag zu seiner Erfassung, Erschließung und Zugänglichmachung geleistet.

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Das Archiv in der Wilhelm-Greil-Straße 23 in den 1990er-Jahren.

Mit Oktober 1997 übernahm auf Anfrage des damaligen Obmanns der FRI, Hans Graßmayr, wiederum Rudolf Stampfer die Agenden des Archivs. Diesmal freilich in offizieller Funktion. Unter seiner Ägide erfolgte 2002 der Umzug vom Standort Wilhelm-Greilstraße 23 in ein Hinterzimmer der Buchhaltung der seit 1970 bestehenden Wache am Sillufer 3.

Bereits 1998 war die Herstellung einer Jubiläumsbroschüre aus Anlass des 100-jährigen Bestandsjubiläums im Jahre 2007 in Rede. Die Arbeit an dieser Broschüre, die sich zu einer eintausendseitigen Chronik der Freiwilligen Rettung Innsbruck ausweiten sollte, kennzeichnet den Wert der Ära Rudolf Stampfer in der Betreuung des Archivs: Die systematische Sichtung, Erfassung (Inventarlisten) und Erschließung des Archivguts mit Hinblick auf die Rekonstruktion historischer Ereignisse wurde begonnen.

Diese Richtung wird von Ernst Pavelka, der das Archiv seit September 2010 betreut, beibehalten und zunehmend ausgebaut: Die Erfassung wurde auf elektronische Katalogisierung, die Anfertigung digitaler Reproduktionen und Aufnahme digital vorliegender Bestände umgestellt. Im Rahmen der Verzeichnung werden Quellen gezielt erschlossen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in die Verzeichnung aufgenommen. Damit entsteht eine Informationssammlung, die allen Interessierten zugänglich gemacht werden soll.

Verzeichnung und Erschließung

Ursprünglich wurde die Erfassung, Auffindbarkeit und Erschließung des Archivgutes mittels Inventarlisten und Regesten in drei Ordnern sowie die konsequente Anordnung der Archivalien nach Sachgebieten (Pertinenzprinzip) garantiert.

Seit September 2010 besteht eine elektronische Einzelstückverzeichnung, welche auf der Vergabe von Signaturen und Inventarnummern beruht. Seit Mitte 2011 wird dazu die vom ICA (International Council of Archives) entwickelte plattformunabhängige Open-Source Software AtoM (Access-to-Memory) eingesetzt.

Die Verzeichnung erfolgt nach den Richtlinien des ISAD(G) (International Standard for Archival Despcription/General), seit 2014 in der Umsetzungsempfehlung des VÖA (Verband Österreichischer Archivarinnen und Archivare). Dieser sieht eine hierarchisch abgestufte Verzeichnung nach Bestand/Sammlung, Serie, Akt und Einzelstück vor.

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Erfasst werden u. a. Umfang, Abmessungen, Art des Materials, Provenienz, Entstehung und Laufzeit, Besondere Merkmale und Aufschriften und – soweit bekannt oder recherchierbar – Bestandsgeschichte. Personen, Familien und Körperschaften sowie Ortsangaben werden als Normdatensätze erfasst, auf die die Beschreibungen der einzelnen Archivalien gemeinsam zugreifen können.

Neben der Verzeichnung werden einigermaßen lückenlos digitale Reproduktionen der katalogisierten Einzelstücke angefertigt. Diese helfen nicht nur dabei, den Archivbestand zu identifizieren und dokumentieren, sondern können auch leicht an Dritte zum Zwecke der Recherche weitergegeben werden. Bei der Auswahl der Dateiformate wurde speziell auf Anforderungen der Langzeitarchivierung sowie eine möglichst den Originalen getreue Reproduktion des Archivgutes Rücksicht genommen. Je nach Art des Originalmaterials stehen auf Anfrage Dateien u. a. in den Formaten TIFF und PDF zur Verfügung.

Bestandsübersicht

Der Bestand des Archivs der Freiwilligen Rettung Innsbruck kann – je nach Zählung – auf ungefähr 2500-4000 Einzelstücke (Gegenstände, Schriftstücke, Bildmaterial, Tonaufnahmen) geschätzt werden.

Als Findhilfsmittel stehen Inventarlisten, ein Online-Katalog und Regesten zur Verfügung. Der Online-Katalog umfasst derzeit (Stand Mai 2015) etwa 800 Signaturen und wird ständig erweitert. Dabei liegen Überschneidungen zu den älteren Inventarien vor, da auch Altbestände sukzessive elektronisch verzeichnet werden.

Inventarien stehen im Downloadbereich bereit, auf Anfrage kann ein Gastzugang zum Online-Katalog der elektronischen Archivdatenbank erteilt werden.

Eine Auswahl der Bestände und Sammlungen finden Sie hier [Link zu bestandsuebersicht.pdf].

-- Ernst Pavelka 11:05, 25. Aug. 2016 (CEST)