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Leo Stainer, genannt
„Vater Stainer“, am 19.1.1870 als
Sohn der „Geierwally“, der Malerin
Anna Maria Stainer-Knittel geboren, lernte von 1883-1886 – wie schon sein Vater – das Handwerk des
Gips- oder Kunstformators u. a. an der Kunstgewerbeschule. Von 1887-1889 folgten Ausbildungsaufenthalte in Deutschland und Paris, nach denen er 1890 ins väterliche Geschäft in der Maria-Theresien-Straße 38 eintrat.
1892 trat er gemeinsam mit dem Fleischwarenerzeuger
Hans Hörtnagl und dem Konditor
Hans Munding auf Betreiben des Branddirektors der
Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck Viktor Baron Graff vom
Innsbrucker Turnverein kommend in die
Steigermannschaft des I. Zuges der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck ein. 1894 übernahm er das Geschäft seines Vaters.
1897 wechselte Leo Stainer in die Sanitätsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck. Über seine Motivation schreibt er: „Schon von meiner Lehrzeit als 'Kunstformer' an hatte ich in zahlreichen Fällen Gelegenheit, menschliches Elend zu sehen, Unfall- und Leidensgeschichten der Patienten mitanzuhören. In der Chirurgischen Klinik mußten wir Abgüsse nach der Natur von allen möglichen Körperteilen der Patienten anfertigen, vor und nach gelungener Operation. Diese Nachbildungen wurden damals von den Professoren als Lehrmittel sehr geschätzt.“
1904 Abteilungsführer der Sanitätsabteilung. Als solcher Einsatz für die Schaffung einer Rettungsabteilung, um den allgemeinen öffentlichen Rettungsdienst in Innsbruck zu stellen.
12.4.1907 Gründung der Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck mit eigenem, von
Dr. Otto Kölner verfasstem Statut, deren erster Obmann (1907-1938, später 1951-1952)
Leo Stainer wird.
Seit 1.10.1907 stellt die Rettungsabteilung den öffentlichen Rettungsdienst in Innsbruck. 1926 Ehrenmitglied der
Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck, 1929 Ehrenobmann der
Freiwilligen Rettungsgesellschaft Innsbruck, 1932 Ehrenbürger der
Stadt Innsbruck.
Leo Stainer verstirbt am 1.4.1964, er liegt auf dem
Wiltener Friedhof begraben. Von ihm ist das Motto und Mahnwort überliefert:
„Nichts für uns, alles für andere!“
Ernst Pavelka