Exponat des Monats 12/2016: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Rotkreuz Museum Innsbruck
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== Die erste Sprechfunkanlage der Freiwilligen Rettung Innsbruck, 18.12.1956 ==
== Die erste Sprechfunkanlage der Freiwilligen Rettung Innsbruck, 18.12.1956 ==


[[Bild:Py ptc 723n rechnung.png|left|thumb|600 px|<sup>'''''Pye Telecommunications Station Assembly PTC723N''''', Fixstation der ersten Sprechfunkanlage der ''Freiwilligen Rettung Innsbruck'' in der Kanzlei im Rettungsheim in der Wilhelm-Greil-Straße 23 und im ''Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck''. Im Vordergrund am Schreibtisch sitzend der damalige Obmann ''Karl Kačičnik''. Auftragsbestätigung der ''Fa. Richard Reiss'' vom 5. Oktober 1956.</sup>]]
[[Bild:Py ptc 723n rechnung.png|left|thumb|600 px|<sup>'''''Pye Station Assembly PTC723N''''', 60x56,5x53,5 cm (BxTxH). – Fixstation der ersten Sprechfunkanlage der ''Freiwilligen Rettung Innsbruck'' in der Kanzlei im Rettungsheim in der Wilhelm-Greil-Straße 23 und im ''Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck''. Im Vordergrund am Schreibtisch sitzend der damalige Obmann ''Karl Kačičnik''. Auftragsbestätigung der ''Fa. Richard Reiss'' vom 5. Oktober 1956.</sup>]]


Die Alarmierung eines auf Fahrt befindlichen Rettungswagens stellte vor Einführung des Sprechfunks eine logistische Herausforderung dar. Man behalf sich, indem man Informationen über einen weiteren Einsatz über den Portier der Innsbrucker Klinik abwickelte. Dieser wurde von der Zentrale der ''Freiwilligen Rettungsgesellschaft Innsbruck'' angerufen, woraufhin er eine Tafel mit einem Rotkreuz-Symbol in das Fenster seiner Loge stellte, um die Mannschaft, welche die Klinik ja auf jeden Fall anfahren musste, auf die Folgealarmierung hinzuweisen. Die Mannschaft rief vom Telefon des Portiers dann in der Station an, die ihr die Details übermittelte. Ähnliche Einrichtungen mit ausgehängten Wimpeln gab es in Innsbruck später auch beim Wohnheim Saggen sowie beim Gasthof Post in Gries im Sellrain.
Die Alarmierung eines auf Fahrt befindlichen Rettungswagens stellte vor Einführung des Sprechfunks eine logistische Herausforderung dar. Man behalf sich, indem man Informationen über einen weiteren Einsatz über den Portier der Innsbrucker Klinik abwickelte. Dieser wurde von der Zentrale der ''Freiwilligen Rettungsgesellschaft Innsbruck'' angerufen, woraufhin er eine Tafel mit einem Rotkreuz-Symbol in das Fenster seiner Loge stellte, um die Mannschaft, welche die Klinik ja auf jeden Fall anfahren musste, auf die Folgealarmierung hinzuweisen. Die Mannschaft rief vom Telefon des Portiers dann in der Station an, die ihr die Details übermittelte. Ähnliche Einrichtungen mit ausgehängten Wimpeln gab es in Innsbruck später auch beim Wohnheim Saggen sowie beim Gasthof Post in Gries im Sellrain.
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Nachdem die ''Österreichische Post- und Telegraphendirektion'' der ''Österreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuz'' 1954 die allgmeine Funkbewilligung erteilt hatte, ging neben anderen Rotkreuz-Bezirksstellen auch die ''Freiwillige Rettungsgesellschaft Innsbruck'' daran, den Ankauf eines Sprechfunksystem in Angriff zu nehmen. Man entschied sich für ein System der der britischen Firma ''Pye Telecommunications Ltd.''. Angekauft wurden eine Fixstation vom Typ ''PTC723N'', eine Mobilstation vom Typ ''PTC114/5'', zwei Fahrzeugfunkgeräte vom Typ ''„Reporter„ PTC116/7'' sowie ein Handfunkgerät vom Typ ''PTC122''. Das Handfunkgerät wies ein Gewicht von immerhin 4,35 kg auf!
Nachdem die ''Österreichische Post- und Telegraphendirektion'' der ''Österreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuz'' 1954 die allgmeine Funkbewilligung erteilt hatte, ging neben anderen Rotkreuz-Bezirksstellen auch die ''Freiwillige Rettungsgesellschaft Innsbruck'' daran, den Ankauf eines Sprechfunksystem in Angriff zu nehmen. Man entschied sich für ein System der der britischen Firma ''Pye Telecommunications Ltd.''. Angekauft wurden eine Fixstation vom Typ ''PTC723N'', eine Mobilstation vom Typ ''PTC114/5'', zwei Fahrzeugfunkgeräte vom Typ ''„Reporter„ PTC116/7'' sowie ein Handfunkgerät vom Typ ''PTC122''. Das Handfunkgerät wies ein Gewicht von immerhin 4,35 kg auf!


[[Bild: GM204-2-1 2 DIG-20130611170417 pye reporter ptc116a.png|thumb|right|300 px|<sup>Fahrzeugfunkgerät '''''Pye „Reporter“ Radio Telephone PTC 116A''''', 1956 – 20,5x13x31,5 (BxTxH). – Gerät aus „Innsbruck 5“. – Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck.</sup>]]
[[Bild: GM204-2-1 2 DIG-20130611170417 pye reporter ptc116a.png|thumb|right|300 px|<sup>Fahrzeugfunkgerät '''''Pye „Reporter“ Radio Telephone PTC 116A''''', 1956 – 20,5x13x31,5 cm (BxTxH). – Gerät aus „Innsbruck 5“. – Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck.</sup>]]


<blockquote>„[Am] 18. Dezember trafen die Geräte aus England ein. Die Fixstation wurde in der Kanzlei des Rettungsheimes montiert, drei Krankenwagen wurden vorerst mit Mobil- und Reportergeräten ausgerüstet, in drei weiteren Krankenwagen wurden die Voraussetzungen geschaffen, daß mit einigen kurzen Handgriffen das Sprechfunkgerät eines wegen Reparatur ausfallenden Wagens sofort in Betrieb genommen werden kann. Das Probefunken ergab äußerst befriedigende Ergebnisse, der Kontakt zwischen der Telephonzentrale im Rettungsheim und den auf Fahrt befindlichen Krankenwagen ist jederzeit gesichert.“</blockquote>
<blockquote>„[Am] 18. Dezember trafen die Geräte aus England ein. Die Fixstation wurde in der Kanzlei des Rettungsheimes montiert, drei Krankenwagen wurden vorerst mit Mobil- und Reportergeräten ausgerüstet, in drei weiteren Krankenwagen wurden die Voraussetzungen geschaffen, daß mit einigen kurzen Handgriffen das Sprechfunkgerät eines wegen Reparatur ausfallenden Wagens sofort in Betrieb genommen werden kann. Das Probefunken ergab äußerst befriedigende Ergebnisse, der Kontakt zwischen der Telephonzentrale im Rettungsheim und den auf Fahrt befindlichen Krankenwagen ist jederzeit gesichert.“</blockquote>

Version vom 11. Dezember 2016, 01:50 Uhr

Die erste Sprechfunkanlage der Freiwilligen Rettung Innsbruck, 18.12.1956

Pye Station Assembly PTC723N, 60x56,5x53,5 cm (BxTxH). – Fixstation der ersten Sprechfunkanlage der Freiwilligen Rettung Innsbruck in der Kanzlei im Rettungsheim in der Wilhelm-Greil-Straße 23 und im Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck. Im Vordergrund am Schreibtisch sitzend der damalige Obmann Karl Kačičnik. Auftragsbestätigung der Fa. Richard Reiss vom 5. Oktober 1956.

Die Alarmierung eines auf Fahrt befindlichen Rettungswagens stellte vor Einführung des Sprechfunks eine logistische Herausforderung dar. Man behalf sich, indem man Informationen über einen weiteren Einsatz über den Portier der Innsbrucker Klinik abwickelte. Dieser wurde von der Zentrale der Freiwilligen Rettungsgesellschaft Innsbruck angerufen, woraufhin er eine Tafel mit einem Rotkreuz-Symbol in das Fenster seiner Loge stellte, um die Mannschaft, welche die Klinik ja auf jeden Fall anfahren musste, auf die Folgealarmierung hinzuweisen. Die Mannschaft rief vom Telefon des Portiers dann in der Station an, die ihr die Details übermittelte. Ähnliche Einrichtungen mit ausgehängten Wimpeln gab es in Innsbruck später auch beim Wohnheim Saggen sowie beim Gasthof Post in Gries im Sellrain.

⇨ Zur Einführung des Sprechfunks im historischen Abriss

Nachdem die Österreichische Post- und Telegraphendirektion der Österreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuz 1954 die allgmeine Funkbewilligung erteilt hatte, ging neben anderen Rotkreuz-Bezirksstellen auch die Freiwillige Rettungsgesellschaft Innsbruck daran, den Ankauf eines Sprechfunksystem in Angriff zu nehmen. Man entschied sich für ein System der der britischen Firma Pye Telecommunications Ltd.. Angekauft wurden eine Fixstation vom Typ PTC723N, eine Mobilstation vom Typ PTC114/5, zwei Fahrzeugfunkgeräte vom Typ „Reporter„ PTC116/7 sowie ein Handfunkgerät vom Typ PTC122. Das Handfunkgerät wies ein Gewicht von immerhin 4,35 kg auf!

Fahrzeugfunkgerät Pye „Reporter“ Radio Telephone PTC 116A, 1956 – 20,5x13x31,5 cm (BxTxH). – Gerät aus „Innsbruck 5“. – Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck.

„[Am] 18. Dezember trafen die Geräte aus England ein. Die Fixstation wurde in der Kanzlei des Rettungsheimes montiert, drei Krankenwagen wurden vorerst mit Mobil- und Reportergeräten ausgerüstet, in drei weiteren Krankenwagen wurden die Voraussetzungen geschaffen, daß mit einigen kurzen Handgriffen das Sprechfunkgerät eines wegen Reparatur ausfallenden Wagens sofort in Betrieb genommen werden kann. Das Probefunken ergab äußerst befriedigende Ergebnisse, der Kontakt zwischen der Telephonzentrale im Rettungsheim und den auf Fahrt befindlichen Krankenwagen ist jederzeit gesichert.“

50. Jahresbericht der Freiwilligen Rettungsgesellschaft Innsbruck, Bezirksstelle Innsbruck-Stadt der Österr. Gesellschaft vom Roten Kreuz, Landesverband Tirol, 1956. Innsbruck: Selbstverlag, 1957, S. 2.

Bedienteil des Pye „Reporter“ Radio Telephone PTC 116A aus „Innsbruck 5“. – Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck.

Von den Geräten sind nur mehr das Leitstellengerät sowie die beiden Fahrzeugfunkgeräte vom Typ „Reporter“, die in den Wägen mit den Funkrufnamen „Innsbruck 4“ und „Innsbruck 5“ verbaut wurden, aber durch einen Einschubadapter leicht auch in andere Fahrzeuge verbracht werden konnten, erhalten.

Gefunkt wurde auf einer einzigen Frequenz von 77.225 MHz auf 4-Meter-Band mit Amplitudenmodulation. Beim analogen Sprechfunk werden die über ein Mikrophon aufgenommenen Geräusche auf einer Trägerfrequenz entweder in die Höhe (Amplitudenmodulation) oder in die Länge der elektromagnetischen Wellen (Frequenzmodulation) umgesetzt.