Exponat des Monats 06/2021: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Bild:2021-12-10 bruker defigard 2002 8749.png|thumb|1024px|center|link=https://museum.roteskreuz-innsbruck.at/images/7/7d/2021-12-10_bruker_defigard_2002_8749.png|<sup>Zusatzmodul für transkutanenen Herzschrittmacher DG 2000 E, Akku der Fa. Bruker und Modul DG 2002 C zur Nebenstromkapnometrie des ''Bruker Defigard 2002'', 1992–1996. – [[Das Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck| ''Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck'']].</sup> | [[Bild:2021-12-10 bruker defigard 2002 8749.png|thumb|1024px|center|link=https://museum.roteskreuz-innsbruck.at/images/7/7d/2021-12-10_bruker_defigard_2002_8749.png|<sup>Zusatzmodul für transkutanenen Herzschrittmacher DG 2000 E, Akku der Fa. Bruker und Modul DG 2002 C zur Nebenstromkapnometrie des ''Bruker Defigard 2002'', 1992–1996. – [[Das Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck| ''Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck'']].</sup> | ||
<br/>Der ''Bruker Defigard 2002'' konnte durch Zusatzmodule um Blutdruckmessung, Pulsoxymetrie (Messung der Sauerstoffsättigung), Herzschrittmacherfunktion, Nebenstromkapnometrie (Messung des Kohlendioxidgehaltes in der Ausatemluft), Halbautomatenmodus durch Überwachung auf Kammerflimmern oder ventrikuläre Tachykardie sowie Datenübertragungsfunktion erweitert werden. Die Zusatzmodule hatten dieselbe Bauform wie die Akkumulatoren, sodass sie in die entsprechenden Einschübe passten, waren aber mit einem eigenen Batteriefach ausgestattet.]] | <br/>Der ''Bruker Defigard 2002'' konnte durch Zusatzmodule um Blutdruckmessung, Pulsoxymetrie (Messung der Sauerstoffsättigung), Herzschrittmacherfunktion, Nebenstromkapnometrie (Messung des Kohlendioxidgehaltes in der Ausatemluft), Halbautomatenmodus durch Überwachung auf Kammerflimmern oder ventrikuläre Tachykardie sowie Datenübertragungsfunktion erweitert werden. Die Zusatzmodule hatten dieselbe Bauform wie die Akkumulatoren, sodass sie in die entsprechenden Einschübe passten, waren aber mit einem eigenen Batteriefach ausgestattet. Das abgebildete Modul zur Nebenstromkapnometrie wurde auf Wunsch von ''Univ.-Prof. Dr. Gunnar Kroesen'', des Vorstandes der ''Abteilung für Notfallmedizin'', unter der der ''Notarztwagen'' betrieben wurde, nach anfänglicher Skepsis von Seiten der [https://www.roteskreuz-innsbruck.at|''Freiwilligen Rettung Innsbruck''] im Juli 1996 angeschafft. Die Kosten beliefen sich auf öS 50000,––. 1997 dürfte auf Wunsch des späteren Nachfolgers von ''Univ.-Prof. Dr. Gunnar Kroesen'', ''Univ.-Prof. Dr. Michael Baubin'', noch das Modul zur Datenübertragung auf einen PC dazugekommen sein, um die erfassten Daten wissenschaftlich auswerten zu können.]] | ||
[[Bild:2021-12-10 bruker defigard 2002 8706.png|thumb|1024px|center|link=https://museum.roteskreuz-innsbruck.at/images/a/ac/2021-12-10_bruker_defigard_2002_8706.png|<sup>Einschub für Akkus und Zusatzmodule mit eingesetztem Akku der Fa. ''Schiller'', welche die Fa. ''Bruker Medical'' im Jahre 2000 übernommen hatte, und Zusatzmodul für Nebenstromkapnometrie, 1996–2000. – [[Das Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck| ''Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck'']].</sup>]] | [[Bild:2021-12-10 bruker defigard 2002 8706.png|thumb|1024px|center|link=https://museum.roteskreuz-innsbruck.at/images/a/ac/2021-12-10_bruker_defigard_2002_8706.png|<sup>Einschub für Akkus und Zusatzmodule mit eingesetztem Akku der Fa. ''Schiller'', welche die Fa. ''Bruker Medical'' im Jahre 2000 übernommen hatte, und Zusatzmodul für Nebenstromkapnometrie, 1996–2000. – [[Das Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck| ''Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck'']].</sup>]] |
Version vom 9. Juni 2021, 11:34 Uhr
Defigard 2002 / Bruker Medizintechnik GmbH, 1992
Bis zum Frühjahr 1999 war der Einsatz von Defibrillatoren gesetzlich ausschließlich Ärzten vorbehalten. Rettungstransportwägen der Freiwilligen Rettung Innsbruck waren daher vor September 1999 nicht mit Defibrillatoren bestückt. Auf dem in Innsbruck seit November 1985 in Betrieb stehenden Notarztwagen (NAW) verhielt es sich anders: Dieser war von Anfang an mit Defibrillatoren mit Monitoring-Funktionen wahrscheinlich des Typs Physiocontrol Lifepak 5 ausgestatten gewesen. 1992 wurden die ersten Defibrillatoren durch zwei Modelle des Typs Bruker Defigard 2002 ersetzt. Die beiden Exemplare samt Ladehalterung befinden sich heute im Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck.
Ankauf des Bruker Defigard 2002
Nachdem im Juni 1989 durch vermutete falsche Handhabung ein rund öS 30000,–– teurer Hochspannungskondensator eines der NAW-Defibrillatoren kaputt gegangen, wurde im Geschäftsführenden Ausschuss der Freiwilligen Rettung Innsbruck die Anschaffung eines Ersatz-Defibrillators überlegt. Zeitgleich kündigte der Landesverband Tirol des Österreichischen Roten Kreuzes an, zehn Defibrillatoren an die Tiroler Rotkreuz-Bezirksstellen verteilen zu wollen. Von dieser Verteilaktion sollte die Bezirksstelle Innsbruck zwar mit der Begründung ausgenommen sein, dass bei ihr im Rahmen des Notarzwagenbetriebes ohnehin Defibrillatoren vorhanden wären, doch stellte der Landesverband im Zusammenhang mit der geplanten Ausrollung der Geräte eine Produktschau in Aussicht. Der Ausschuss des Roten Kreuzes Innsbruck beschloss daher mit der Beschaffung des Ersatzdefibrillators noch zuzuwarten, um sich auf der für den 28.09.1989 geplanten Ausstellung des Landesverbandes einen überblick über verfügbare Geräte verschaffen zu können. Auf dieser Produktschau wurde der Defigard 2002 dem Tiroler Roten Kreuz erstmals vorgestellt. Im Frühjahr 1990 sollte er für rund öS 140000 auf den österreichischen Markt kommen. Obschon die Anschaffung eines Defigard 2002 als Ersatz-Defibrillator vom Roten Kreuz Innsbruck damals schon ins Auge gefasst worden war, entschied man sich dann doch wieder für einen Lifepak 5, weil man nicht bis zum Frühjahr warten zu können glaubte.
Am 28.06.1990 veranstaltete das Rote Kreuz Tirol eine weitere Produktmesse für Defibrillatoren. Bei dieser wurde neben dem Bruker Defigard 2002 der Physio-Control Lifepak 10 in die engere Wahl genommen. Um eine Entscheidung fällen zu können, wurde beschlossen, beide Geräte vier Wochen lang im Notarzwagenbetrieb zu testen. Über das Ergebnis des Testbetriebes ist nichts bekannt. Im Dezember 1990 beschloss das Rote Kreuz Tirol allerdings den Ankauf von zehn Lifepak 10. Von diesen hätte die Freiwillige Rettung Innsbruck nun doch ein Exemplar erhalten, wenn nicht die ärztliche Leitung des Notarztwagenbetriebes denLifepak 10 abgelehnt hätte, weil ihr der Bruker Defigard 2002 lieber gewesen wäre. Bezüglich einer selbständigen Anschaffung des Defigard wollte sich der Ausschuss des Roten Kreuzes Innsbruck abwartend verhalten, weil Ende 1990 für das neu auf den Markt gekommene Gerät Zubehör noch nicht erhältlich war und er das den das gerät als zu wenig erprobt einschätzte. Erst zwei Jahre später, im Dezember 1992, wird die Freiwillige Rettung Innsbruck selbst zwei Bruker Defigard 2002 um letztlich öS 560000,–– bei der Fa. Chemomedica bestellen – vorläufig noch ohne Blutdruckmodul, das zu diesem Zeitpunkt noch nicht lieferbar war. Im Feber 1993 wurden die beiden Bruker Defigard 2002 geliefert und mit der Einschulung der Mannschaft begonnen. Die offizielle Übergabe fand im Rahmen eines Medientermins am 26.02.1993 im Kaufhaus DEZ statt. Die Örtlichkeit war der Finanzierung geschuldet: Einer der Defibrillatoren konnte aus dem Erlös einer Glücksspielaktion, bei der im November und Dezember 1992 im DEZ 60000 Lose zugunsten des Roten Kreuzes Innsbruck verkauft wurden, angeschafft werden.
Ernst Pavelka, 09.06.2021