Exponat des Monats 10/2019: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Juli 1952 hatte die [[Die_Freiwillige_Rettungsgesellschaft_Innsbruck_in_der_Nachkriegszeit|''Freiwillige Rettungsgesellschaft Innsbruck'']] Kenntnis davon erhalten, dass bei [https://www.openstreetmap.org/node/240048807#map=12/47.2742/11.2411 ''Zirl''] ein altes Wehrmachtstelefonkabel vergraben wäre. Man wandte sich an daraufhin mit der Bitte an das ''Fernmeldekommando der französischen Besatzungstruppen'' in ''Tirol'', einem das Kabel kostenfrei zu überlassen. Die Besatzer kamen der ''Rettungsgesellschaft'' großzügigerweise sehr entgegen, indem sie nicht nur auf die Zuständigkeit der ''Österreichischen Post- und Telegraphendirektion'' verwiesen, sondern das Kabel auch in Eigenregie auf Funktionstüchtigkeit überprüften. Nachdem die Führung des Kabels mit den angrenzenden Grundeigentümern über deren Grundstücke geklärt worden war, gingen '''37 Mitglieder der ''Freiwilligen Rettungsgesellschaft Innsbruck''''' an die Arbeit. Vom '''07.09.1952 bis 01.05.1953''' wurde das alte Wehrmachtskabel in [https://www.openstreetmap.org/node/240048807#map=12/47.2742/11.2411 Zirl] ausgegraben, ein '''535 m langer Kabelgraben''' vom [https://www.openstreetmap.org/way/98043808 ''Gasthof Frau Hitt''] auf die [https://www.openstreetmap.org/node/2345389972 ''Mundinghütte''] angelegt, das Telefonkabel als '''„Lichtkabel“''', also Stromkabel darin verlegt und der Graben schlussendlich wieder zugeschüttet. Insgesamt wurden von den Mitgliedern 1231,5 Arbeitsstunden geleistet. Am 01.05.1953, um 13:30 Uhr, wurde auf der [https://www.openstreetmap.org/node/2345389972 ''Mundinghütte''] erstmals elektrisches Licht eingeschaltet. Der Abschluss der Kabelverlegung wurde am 30.05.1953 mit einer „Lichtfeier“ im [https://www.openstreetmap.org/way/98043808 ''Gasthof Frau Hitt''] begangen. | Im Juli 1952 hatte die [[Die_Freiwillige_Rettungsgesellschaft_Innsbruck_in_der_Nachkriegszeit|''Freiwillige Rettungsgesellschaft Innsbruck'']] Kenntnis davon erhalten, dass bei [https://www.openstreetmap.org/node/240048807#map=12/47.2742/11.2411 ''Zirl''] ein altes Wehrmachtstelefonkabel vergraben wäre. Man wandte sich an daraufhin mit der Bitte an das ''Fernmeldekommando der französischen Besatzungstruppen'' in ''Tirol'', einem das Kabel kostenfrei zu überlassen. Die Besatzer kamen der ''Rettungsgesellschaft'' großzügigerweise sehr entgegen, indem sie nicht nur auf die Zuständigkeit der ''Österreichischen Post- und Telegraphendirektion'' verwiesen, sondern das Kabel auch in Eigenregie auf Funktionstüchtigkeit überprüften. Nachdem die Führung des Kabels mit den angrenzenden Grundeigentümern über deren Grundstücke geklärt worden war, gingen '''37 Mitglieder der ''Freiwilligen Rettungsgesellschaft Innsbruck''''' an die Arbeit. Vom '''07.09.1952 bis 01.05.1953''' wurde das alte Wehrmachtskabel in [https://www.openstreetmap.org/node/240048807#map=12/47.2742/11.2411 Zirl] ausgegraben, ein '''535 m langer Kabelgraben''' vom [https://www.openstreetmap.org/way/98043808 ''Gasthof Frau Hitt''] auf die [https://www.openstreetmap.org/node/2345389972 ''Mundinghütte''] angelegt, das Telefonkabel als '''„Lichtkabel“''', also Stromkabel darin verlegt und der Graben schlussendlich wieder zugeschüttet. Insgesamt wurden von den Mitgliedern 1231,5 Arbeitsstunden geleistet. Am 01.05.1953, um 13:30 Uhr, wurde auf der [https://www.openstreetmap.org/node/2345389972 ''Mundinghütte''] erstmals elektrisches Licht eingeschaltet. Der Abschluss der Kabelverlegung wurde am 30.05.1953 mit einer „Lichtfeier“ im [https://www.openstreetmap.org/way/98043808 ''Gasthof Frau Hitt''] begangen. | ||
Nachdem '''1978 das alte Stromkabel kaputt gegangen''' war, entschloss man sich sich, ein neues zu legen. Da die ''Freiwillige Rettung Innsbruck'' das Kabel kostenlos zur Verfügung gestellt bekam, konnte stattdessen ein Telefonkabel finanziert werden. Am 22. August 1978 wurde mit den Grabungsarbeiten zur Verlegung des Stromkabels begonnen, '''am 22. September wurde das neue Lichtkabel erstmals eingeschaltet'''. Die '''Verlegung des Telefonkabels''' dürfte '''von Freitag, dem 5., bis Samstag, den 6. Oktober 1978''', | Nachdem '''1978 das alte Stromkabel kaputt gegangen''' war, entschloss man sich sich, ein neues zu legen. Da die ''Freiwillige Rettung Innsbruck'' das Kabel kostenlos zur Verfügung gestellt bekam, konnte stattdessen ein Telefonkabel finanziert werden. Am 22. August 1978 wurde – wie schon 1952/1953 durch eine Reihe engagierter Mitglieder – mit den Grabungsarbeiten zur Verlegung des Stromkabels begonnen, '''am 22. September wurde das neue Lichtkabel erstmals eingeschaltet'''. Die '''Verlegung des Telefonkabels''' dürfte '''von Freitag, dem 5., bis Samstag, den 6. Oktober 1978''', erfolgt sein. '''Am Vormittag des 7. Oktober''' wurden die '''letzten 20 Meter Kabelgraben''' zum [https://www.openstreetmap.org/way/98043808 ''Gasthof Frau Hitt''] gegraben und die '''letzten Meter Telefonkabel''' verlegt. Es handelte sich um eine Standleitungsverbindung, an deren beiden Enden jeweils ein Kurbeltelefon Dienst tat. Der '''''Tischfernsprecher 38''''' kam dabei im [https://www.openstreetmap.org/way/98043808 '''''Gasthaus Frau Hitt'''''] zum Einsatz. '''Am 7. Oktober 1978, um 11:40 Uhr, wurde die Telefonleitung zur [https://www.openstreetmap.org/node/2345389972 ''Mundinghütte''] erstmals erfolgreich in Betrieb genommen.''' | ||
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Version vom 14. Oktober 2019, 13:52 Uhr
Tischfernsprecher 38 mit Beikasten, 1944
1952/53 verlegten Mitglieder der Freiwilligen Rettungsgesellschaft Innsbruck ein altes Wehrmachtstelefonkabel vom Gasthof Frau Hitt auf dem Gramartboden zur Mundinghütte. Bei der Mundinghütte handelt es sich um eine der Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck vom Innsbrucker Konditor Hans Munding im Jahre 1918 gekaufte Waldhütte oberhalb des Gramartbodens, die noch heute den Mitgliedern des Roten Kreuzes Innsbruck zur Erholung zur Verfügung steht. Anders als man vermuten würde, wurde damals aber nicht eine Telefonverbindung hergestellt, sondern eine Stromleitung gelegt. Als diese erste Stromleitung im Jahre 1978 als veraltet durch eine neue ersetzt wurde, legte man zusätzlich eine Telefonleitung.
Der vorliegende Tischfernsprecher 38 bildete im Rahmen der Telefonverbindung die Gegenstelle im Gasthof Frau Hitt zur Sprechstelle auf der Mundinghütte. Die Standleitung ist heute nicht mehr in Betrieb. Wie lange der Fernsprecher verwendet wurde, ließ sich nicht genau ermitteln. Im Gerät selbst ist eine 4,5-V-Blockzelle eingesetzt, die aus dem Jahre 1991 stammt, sodass von einer wie auch immer gearteten Nutzung frühestens bis zu diesem Jahr ausgegangen werden kann. Es wurde dem Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck im Jahre 2003 vom damaligen Hüttenwart überantwortet.
Das alte Wehrmachtstelefonkabel aus Zirl und die Telefonleitung zur Mundinghütte
Im Juli 1952 hatte die Freiwillige Rettungsgesellschaft Innsbruck Kenntnis davon erhalten, dass bei Zirl ein altes Wehrmachtstelefonkabel vergraben wäre. Man wandte sich an daraufhin mit der Bitte an das Fernmeldekommando der französischen Besatzungstruppen in Tirol, einem das Kabel kostenfrei zu überlassen. Die Besatzer kamen der Rettungsgesellschaft großzügigerweise sehr entgegen, indem sie nicht nur auf die Zuständigkeit der Österreichischen Post- und Telegraphendirektion verwiesen, sondern das Kabel auch in Eigenregie auf Funktionstüchtigkeit überprüften. Nachdem die Führung des Kabels mit den angrenzenden Grundeigentümern über deren Grundstücke geklärt worden war, gingen 37 Mitglieder der Freiwilligen Rettungsgesellschaft Innsbruck an die Arbeit. Vom 07.09.1952 bis 01.05.1953 wurde das alte Wehrmachtskabel in Zirl ausgegraben, ein 535 m langer Kabelgraben vom Gasthof Frau Hitt auf die Mundinghütte angelegt, das Telefonkabel als „Lichtkabel“, also Stromkabel darin verlegt und der Graben schlussendlich wieder zugeschüttet. Insgesamt wurden von den Mitgliedern 1231,5 Arbeitsstunden geleistet. Am 01.05.1953, um 13:30 Uhr, wurde auf der Mundinghütte erstmals elektrisches Licht eingeschaltet. Der Abschluss der Kabelverlegung wurde am 30.05.1953 mit einer „Lichtfeier“ im Gasthof Frau Hitt begangen.
Nachdem 1978 das alte Stromkabel kaputt gegangen war, entschloss man sich sich, ein neues zu legen. Da die Freiwillige Rettung Innsbruck das Kabel kostenlos zur Verfügung gestellt bekam, konnte stattdessen ein Telefonkabel finanziert werden. Am 22. August 1978 wurde – wie schon 1952/1953 durch eine Reihe engagierter Mitglieder – mit den Grabungsarbeiten zur Verlegung des Stromkabels begonnen, am 22. September wurde das neue Lichtkabel erstmals eingeschaltet. Die Verlegung des Telefonkabels dürfte von Freitag, dem 5., bis Samstag, den 6. Oktober 1978, erfolgt sein. Am Vormittag des 7. Oktober wurden die letzten 20 Meter Kabelgraben zum Gasthof Frau Hitt gegraben und die letzten Meter Telefonkabel verlegt. Es handelte sich um eine Standleitungsverbindung, an deren beiden Enden jeweils ein Kurbeltelefon Dienst tat. Der Tischfernsprecher 38 kam dabei im Gasthaus Frau Hitt zum Einsatz. Am 7. Oktober 1978, um 11:40 Uhr, wurde die Telefonleitung zur Mundinghütte erstmals erfolgreich in Betrieb genommen.
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Ernst Pavelka, 13.10.2019. – Mit Dank an Peter Klotz für wertvollste ergänzende Informationen.