Exponat des Monats 06/2018: Unterschied zwischen den Versionen
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= Schauübungen der Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck (ausgewählte Fotografien)= | |||
[[Bild:RettAbt-UE-UE1914-05-03 FOT7-20180620163832 0001r schauuebung ausstellungsplatz 1914.png|thumb|400px|left|link=https://museum.roteskreuz-innsbruck.at/images/3/3d/RettAbt-UE-UE1914-05-03_FOT7-20180620163832_0001r_schauuebung_ausstellungsplatz_1914.png|<sup>Ankündigung einer Schauübung der ''Rettungsabteilung der Freiwillgigen Feuerwehr Innsbruck'' aus dem Jahre 1914. – Beim 1912 gegründeten ''Deutsch-tirolischen Samariter-Landesverband (später: Tiroler Samariterbund vom Roten Kreuz) handelte es sich um einen Dachorganisation, die das Rettungswesen in Tirol „heben und pfegen“, vor allem aber u. a. in Hinblick auf die Ausbildung der Sanitätsmannschaften vereinheitlichen sollte. In jedem Ort in Tirol sollten von Ärzten geschulte Sanitäter verfügbar sein. – [[Das Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck|''Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck'']]</sup>]] | |||
Schon die Gründerväter der ''Freiwilligen Rettung Innsbruck'' hatten erkannt, dass die Qualität der Ausbildung der [[Der barmherzige Samariter|Samariter]], wie Sanitäter lange Zeit genannt wurden, der Schlüssel dazu sein musste, um in Innsbruck einen öffentlichen Rettungsdienst einrichten und stellen zu können. 1897 hatten Branddirektor ''Viktor Baron Graff'' und Abteilungsführer [[Gustav Riegl|''Gustav Riegl'']] den Innsbrucker Stadtarzt ''Dr, Otto Kölner'' zur Feuerwehr geholt, um die [[1881-1907_Fr%C3%BChgeschichte_des_Innsbrucker_Rettungswesens#Die_Ausbildungsreform_unter_Dr._Otto_K.C3.B6lner|Ausbildung bei der schlecht geschulten Sanitätkolonne zu reformieren]]. [[Dr. Otto Kölner|''Dr. Kölner'']] führte damals bei der Sanitätsabteilung erstmals ein standardisiertes Ausbildungsprogramm für Sanitäter, den ersten Sanitätskurs ein. Um die im Kurs erlernten und in einer abschließenden Prüfung approbierten Fähigkeiten auch nach außen zu demonstrieren, nahm die Sanitätsabteilung regelmäßig an den große, öffentlichen Übungen der Feuerwehr teil. Nach der '''[[1907_Fr%C3%BChgeschichte_des_Innsbrucker_Rettungswesens#Die_Gr.C3.BCndung_der_Rettungsabteilung_der_Freiwilligen_Feuerwehr_Innsbruck_am_12.4.1907|Gründung der ''Rettungsabeilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck'']]''' am 12.04.1907 führte diese auch selbst '''jährlich öffentliche Übungen''' durch. | Schon die Gründerväter der ''Freiwilligen Rettung Innsbruck'' hatten erkannt, dass die Qualität der Ausbildung der [[Der barmherzige Samariter|Samariter]], wie Sanitäter lange Zeit genannt wurden, der Schlüssel dazu sein musste, um in Innsbruck einen öffentlichen Rettungsdienst einrichten und stellen zu können. 1897 hatten Branddirektor ''Viktor Baron Graff'' und Abteilungsführer [[Gustav Riegl|''Gustav Riegl'']] den Innsbrucker Stadtarzt ''Dr, Otto Kölner'' zur Feuerwehr geholt, um die [[1881-1907_Fr%C3%BChgeschichte_des_Innsbrucker_Rettungswesens#Die_Ausbildungsreform_unter_Dr._Otto_K.C3.B6lner|Ausbildung bei der schlecht geschulten Sanitätkolonne zu reformieren]]. [[Dr. Otto Kölner|''Dr. Kölner'']] führte damals bei der Sanitätsabteilung erstmals ein standardisiertes Ausbildungsprogramm für Sanitäter, den ersten Sanitätskurs ein. Um die im Kurs erlernten und in einer abschließenden Prüfung approbierten Fähigkeiten auch nach außen zu demonstrieren, nahm die Sanitätsabteilung regelmäßig an den große, öffentlichen Übungen der Feuerwehr teil. Nach der '''[[1907_Fr%C3%BChgeschichte_des_Innsbrucker_Rettungswesens#Die_Gr.C3.BCndung_der_Rettungsabteilung_der_Freiwilligen_Feuerwehr_Innsbruck_am_12.4.1907|Gründung der ''Rettungsabeilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck'']]''' am 12.04.1907 führte diese auch selbst '''jährlich öffentliche Übungen''' durch. | ||
Beübt wurde normalerweise ein Massenanfall von Verletzten, wie er im Großunfall- und Katastrophenfall auftritt, Derartige Szenarien waren auch damals keineswegs abwegig, wie ein '''verheerender Brand in Zirl''', bei dem ein Großteil der Häuser zerstört wurde, am '''21.06.1908''' zeigte. Damals bewältigte die ''Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck'' ihr erstes '''Großschadensereignis'''. Dazu kamen Übungen im '''Be- und Entladen von Verwundetenzügen''', um der mit der ''Österreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuz'' vereinbarten Verpflichtung zur Betreuung von Militärpersonal im Kriegsfall gererecht werden zu können. | Beübt wurde normalerweise ein Massenanfall von Verletzten, wie er im Großunfall- und Katastrophenfall auftritt, Derartige Szenarien waren auch damals keineswegs abwegig, wie ein '''verheerender Brand in Zirl''', bei dem ein Großteil der Häuser zerstört wurde, am '''21.06.1908''' zeigte. Damals bewältigte die ''Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck'' ihr erstes '''Großschadensereignis'''. Dazu kamen Übungen im '''Be- und Entladen von Verwundetenzügen''', um der mit der ''Österreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuz'' vereinbarten Verpflichtung zur Betreuung von Militärpersonal im Kriegsfall gererecht werden zu können. | ||
Die Übungen dienten dabei nicht nur der sanitätsdienstlichen und einsatztaktischen Schulung, sondern boten auch eine Leistungsschau für die Bevölkerung sowie politischen Repräsentanten Gelegenheit, ihr Bekenntnis zu den Einrichtungen zur Menschenrettung nach außen hin darstellen zu können. | Die Übungen dienten dabei nicht nur der sanitätsdienstlichen und einsatztaktischen Schulung, sondern boten auch eine Leistungsschau für die Bevölkerung sowie politischen Repräsentanten Gelegenheit, ihr Bekenntnis zu den Einrichtungen zur Menschenrettung nach außen hin darstellen zu können. | ||
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Das [[Das Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck|''Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck'']] beherbergt eine ganze Reihe von '''Fotoserien zu den Schauübungen der ''Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck'''''. Sie geben Einblick in die damals vorhandenen technischen Einrichtungen und das Vorgehen zur Bewältigung von Großschadenslagen. | Das [[Das Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck|''Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck'']] beherbergt eine ganze Reihe von '''Fotoserien zu den Schauübungen der ''Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck'''''. Sie geben Einblick in die damals vorhandenen technischen Einrichtungen und das Vorgehen zur Bewältigung von Großschadenslagen. | ||
[[Bild: FOT1912 1-1 FOT7-20180620204843 r schauübung ausstellungshalle.png| | [[Bild: FOT1912 1-1 FOT7-20180620204843 r schauübung ausstellungshalle.png|center|thumb|800px|upright|link=https://museum.roteskreuz-innsbruck.at/images/3/3c/FOT1912_1-1_FOT7-20180620204843_r_schau%C3%BCbung_ausstellungshalle.png|<sup>Fotografie, s/w, 14x9 cm, ''Kunstverlag [[Leo Stainer|Leo Stainer]]''. – [[Das Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck|''Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck'']]. | ||
<br/>Die beiden ersten Chefärzte der ''Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck'', ''Dr. Franz Hörtnagl'' (re.) und ''Dr. Viktor Tschamler'' (li.) salutieren vor ''Erzherzog Eugen'' vor Beginn einer Schauübung am 12.05.1912, die im Zusammenhang mit der Gründung des ''Deutsch-tirolischen Samariter-Landesverbandes'' (''Tiroler Samariterbund vom Roten Kreuz'') abgehalten worden war. Die beiden Ärzte wurden bei der an die Übung anschließenden Feier im ''Gasthof zum Grauen Bären'' zu Ehrenmitgliedern ernannt.</sup>]] | <br/>Die beiden ersten Chefärzte der ''Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck'', ''Dr. Franz Hörtnagl'' (re.) und ''Dr. Viktor Tschamler'' (li.) salutieren vor ''Erzherzog Eugen'' vor Beginn einer Schauübung am 12.05.1912, die im Zusammenhang mit der Gründung des ''Deutsch-tirolischen Samariter-Landesverbandes'' (''Tiroler Samariterbund vom Roten Kreuz'') abgehalten worden war. Die beiden Ärzte wurden bei der an die Übung anschließenden Feier im ''Gasthof zum Grauen Bären'' zu Ehrenmitgliedern ernannt.</sup>]] |
Version vom 21. Juni 2018, 19:10 Uhr
Im ⇨ Online-Museum wird jeden Monat ein Gegenstand aus dem ⇨ Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck vorgestellt.
Schauübungen der Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck (ausgewählte Fotografien)
Schon die Gründerväter der Freiwilligen Rettung Innsbruck hatten erkannt, dass die Qualität der Ausbildung der Samariter, wie Sanitäter lange Zeit genannt wurden, der Schlüssel dazu sein musste, um in Innsbruck einen öffentlichen Rettungsdienst einrichten und stellen zu können. 1897 hatten Branddirektor Viktor Baron Graff und Abteilungsführer Gustav Riegl den Innsbrucker Stadtarzt Dr, Otto Kölner zur Feuerwehr geholt, um die Ausbildung bei der schlecht geschulten Sanitätkolonne zu reformieren. Dr. Kölner führte damals bei der Sanitätsabteilung erstmals ein standardisiertes Ausbildungsprogramm für Sanitäter, den ersten Sanitätskurs ein. Um die im Kurs erlernten und in einer abschließenden Prüfung approbierten Fähigkeiten auch nach außen zu demonstrieren, nahm die Sanitätsabteilung regelmäßig an den große, öffentlichen Übungen der Feuerwehr teil. Nach der Gründung der Rettungsabeilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck am 12.04.1907 führte diese auch selbst jährlich öffentliche Übungen durch.
Beübt wurde normalerweise ein Massenanfall von Verletzten, wie er im Großunfall- und Katastrophenfall auftritt, Derartige Szenarien waren auch damals keineswegs abwegig, wie ein verheerender Brand in Zirl, bei dem ein Großteil der Häuser zerstört wurde, am 21.06.1908 zeigte. Damals bewältigte die Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck ihr erstes Großschadensereignis. Dazu kamen Übungen im Be- und Entladen von Verwundetenzügen, um der mit der Österreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuz vereinbarten Verpflichtung zur Betreuung von Militärpersonal im Kriegsfall gererecht werden zu können.
Die Übungen dienten dabei nicht nur der sanitätsdienstlichen und einsatztaktischen Schulung, sondern boten auch eine Leistungsschau für die Bevölkerung sowie politischen Repräsentanten Gelegenheit, ihr Bekenntnis zu den Einrichtungen zur Menschenrettung nach außen hin darstellen zu können.
Das Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck beherbergt eine ganze Reihe von Fotoserien zu den Schauübungen der Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck. Sie geben Einblick in die damals vorhandenen technischen Einrichtungen und das Vorgehen zur Bewältigung von Großschadenslagen.
Ernst Pavelka